Der Zyklus der Frau: Menstruation, Menopause und Co.

Von Dr. Christoph Theurer
25. November 2024
Der Zyklus der Frau ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel verschiedener Hormone und Botenstoffe, die die Funktionen des Körpers steuern. Jede Frau hat dabei ihren eigenen, ganz individuellen Zyklus. Wir erklären den Zyklusverlauf und welche Rolle die Hormone dabei spielen. Außerdem beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um das prämenstruelle Syndrom (PMS) und erklären, was in den Wechseljahren und bei der Menopause mit dem weiblichen Körper geschieht.
Inhalt
Der Zyklus der Frau: Menstruationszyklus einfach erklärt
Der Menstruationszyklus begleitet Frauen viele Jahre ihres Lebens. Jeder Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung und endet am Tag vor der nächsten Blutung. Eine Zykluslänge liegt normalerweise zwischen 24 und 38 Tagen. Bis zum Einsetzen der Menopause bekommen Frauen rein statistisch etwa 500-mal ihre Periode.
Der Menstruationszyklus wird in drei Phasen unterteilt:
- Follikelphase (vor dem Eisprung)
- Ovulationsphase (Eisprung)
- Lutealphase (nach dem Eisprung)
Follikelphase: Periode und Follikelreifung
Mit Einsetzen der Periode beginnt der Menstruationszyklus und das Östrogenlevel sinkt. In der Gebärmutter wird die alte Schleimhaut abgestoßen. Die Eierstöcke sind aktiv: Unter dem Einfluss des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) aus der Hirnanhangsdrüse wird die Östrogenproduktion angeregt und es beginnen mehrere Follikel im Eierstock zu wachsen. Bereits nach kurzer Zeit setzt sich ein Follikel durch. Es wird größer als die anderen und reift allein aus, während die anderen absterben und resorbiert werden. Je größer der Follikel wird, desto mehr Östrogene gibt er an den Körper ab. Diese Hormone sorgen nach dem Ende der Blutung für den Aufbau der neuen Gebärmutterschleimhaut. Wie lange diese Phase dauert, ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
Ovulationsphase: der Eisprung
Ab einer bestimmten Östrogenmenge im Blut schüttet die Hirnanhangdrüse das Luteinisierende Hormon (LH) aus. Dieses Hormon löst den Eisprung aus, und aus dem Follikelbläschen geht die Eizelle auf die Reise durch den Eileiter. Die Eizelle selbst ist nur 24 Stunden lang befruchtungsfähig. Da Spermien in der Gebärmutter bis zu drei Tage überleben können, sind die Tage direkt vor dem Eisprung besonders fruchtbare Tage. Die Spermien des Mannes können bereits große Teile des Weges zurücklegen und auf die Eizelle „warten“.
Lutealphase: Warten auf eine befruchtete Eizelle
Die zweite Hälfte des weiblichen Zyklus wird als Lutealphase (auch Sekretionsphase oder Gelbkörperphase) bezeichnet. Sie beginnt mit dem Eisprung und endet, sobald die nächste Periode einsetzt. Die Dauer der Lutealphase beträgt etwa 10–14 Tage.
Nach dem Eisprung bleibt die Follikelhülle am Eierstock zurück. Die Hormonproduktion stellt sich um, das leere Eibläschen (auch Gelbkörper genannt) produziert vermehrt Progesteron und in geringerem Maß Östrogene. Das sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut Nährstoffe einlagert und somit optimal auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet ist. Nistet sich keine Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein, bildet sich der Gelbkörper innerhalb von 10 bis 11 Tagen zurück. Die nun ausbleibende Progesteron- und Östrogenbildung bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut schlechter durchblutet wird und sich erneuert. Die Monatsblutung setzt ein – und der Menstruationszyklus ist abgeschlossen.
Weiblicher Zyklus – Hormone führen zu Milieuveränderungen
Die hormonellen Schwankungen während des Menstruationszyklus verändern das Milieu in der Scheide. Unter dem Einfluss von Östrogen lagert sich vermehrt das Kohlenhydrat Glykogen in den Zellmembranen der Schleimhaut ab. Hefepilze wie Candida albicans finden dann besonders gute Bedingungen zur Vermehrung vor. Viele Pilzinfektionen im Intimbereich werden durch die Hormonschwankungen während des Menstruationszyklus begünstigt. Schnelle Hilfe bieten Präparate aus der Apotheke mit dem bewährten Wirkstoff Clotrimazol, der den Pilz einfach und sicher bekämpft.
Menstruationsbeschwerden: Schmerzen und Unwohlsein während der Tage
Besonders junge Frauen leiden häufig unter starken Regelschmerzen.1 In der Medizin werden Schmerzen und Krämpfe während der Menstruation als „Dysmenorrhö“ bezeichnet. Auslöser für die Beschwerden sind die krampfartigen Kontraktionen der Gebärmutter, die helfen, die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Starke Regelschmerzen können Frauen für Stunden oder Tage komplett außer Gefecht setzen. Oft kommen weitere Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen und Migräne hinzu.
Bei leichten Regelschmerzen sind Wärme und Ruhe eine gute Hilfe. Auch leichter Sport, der den Bauchraum entspannt, kann die Beschwerden lindern. Frauen mit besonders starken Regelschmerzen sollten eine gynäkologische Praxis aufsuchen, denn in manchen Fällen steckt eine Endometriose hinter den Schmerzen. Sind organische Gründe ausgeschlossen, lindern Schmerzmittel aus der Apotheke die Beschwerden. Auch die Einnahme eines hormonellen Verhütungsmittels („Pille“) kann Linderung bringen.
Prämenstruelles Syndrom: Was ist das?
Die meisten Frauen kennen Symptome wie Abgeschlagenheit, Stimmungstiefs und körperliche Beschwerden an den Tagen vor der Periode. Wenn sich Schwankungen des Wohlbefindens häufen und sich ein vielschichtiges Beschwerdebild zeigt, spricht man von einem prämenstruellen Syndrom (PMS). Häufig haben Betroffene schon 10–14 Tage vor Beginn der nächsten Menstruationsblutung mit Beeinträchtigungen wie Schmerzen, Wassereinlagerungen (Ödemen), Gewichtszunahme oder Verdauungsstörungen zu kämpfen.
Obwohl die medizinische Forschung bemüht ist, die Mechanismen zu ergründen, die ein prämenstruelles Syndrom auslösen, sind die Ursachen für die Beschwerden nicht geklärt. Die Vielfalt der möglichen Beschwerden lässt vermuten, dass PMS als multifaktorielle Störung auf unterschiedliche Einflussfaktoren zurückgeht. Fachleute sprechen deshalb in Zusammenhang mit PMS über eine psychoendokrine Fehlfunktion (Dysfunktion) und sehen deren Ursachen in der Psyche, im Nervensystem und in der hormonellen Steuerung.
Da sich nicht nur in den Geschlechtsorganen, sondern fast überall im Körper Hormonrezeptoren befinden, die auf die hormonellen Schwankungen im Rahmen eines Prämenstruellen Syndroms reagieren, sind auch die Symptome an vielen Stellen im Körper spürbar. Manche Frauen neigen mehr zu PMS als andere – die Ursachen dafür sind bisher nicht abschließend geklärt.
Einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von PMS haben die Lebensgewohnheiten. Folgendes gilt als unumstritten:
- Ausreichend Bewegung kann die Beschwerden mildern.
- Bei PMS spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Viel Zucker, Koffein und Alkohol können sich negativ auf das zyklisch schwankende Wohlbefinden auswirken.
- Nikotin begünstigt PMS.
Ein weiterer Risikofaktor für verstärkte Beschwerden bei PMS ist Stress. Eine bewusste Lebensführung und Zeiten gezielter Entspannung im Alltag sorgen für den geeigneten Ausgleich.

PMS: Behandlung und Vorbeugung
Liegt die gesicherte Diagnose für PMS vor, stehen unterschiedliche therapeutische Möglichkeiten offen.
//Der Verzicht auf Salz, Schokolade, Koffein und Alkohol zugunsten einer vitamin- und mineralstoffreichen Kost kann zur Besserung des Allgemeinzustands beitragen und die Beschwerden im Menstruationszyklus verringern.
//Gegen Beschwerden durch vermehrte Wassereinlagerungen können Kalzium oder Vitamin E wirksam sein.
//Wärme, zum Beispiel in Form einer Wärmflasche, empfinden viele Betroffene als angenehm gegen die Schmerzen.
//Pflanzliche Arzneimittel können die Beschwerden lindern und sind gleichzeitig nebenwirkungsarm. Beispielsweise eignet sich Mönchspfeffer (Agnus castus) zur Behandlung von schmerzenden Brüsten, Johanniskraut dient als natürlicher Stimmungsaufheller und lindert depressive Verstimmungen, Ängste und nervöse Unruhe.
//Hormonelle Verhütungsmittel, die einen Eisprung verhindern, können auslösende Faktoren für PMS ausschalten.
//Schmerzmittel können bei Kopf-, Rücken- und Brustschmerzen hilfreich sein. Frauen, die unter einer sehr starken Monatsblutung leiden, sollten aber auf den blutverdünnenden Wirkstoff ASS (z.B. in Aspirin) verzichten.
Menopause und Wechseljahre
Anders als bei der ersten Menstruationsblutung (Menarche), ist die letzte Regelblutung (Menopause) den meisten Frauen nicht direkt bewusst. Die Wechseljahre beginnen mit Veränderungen der Zykluslänge, bis die Periode irgendwann ganz ausbleibt. Bei vielen ist die Menopause mit zwiespältigen Gefühlen verbunden. Zwar treten ab diesem Zeitpunkt weniger und später keine – häufig mit Schmerzen oder Unwohlsein verbundenen – monatlichen Blutungen mehr auf, mit der Menopause endet aber auch ein wichtiger Lebensabschnitt. Viele Frauen müssen sich erst mit dem Gedanken anfreunden, nun nicht mehr fruchtbar zu sein.
Die Menopause tritt meist im Alter von 51 bis 55 Jahren auf und ist ein Teil der Wechseljahre (Klimakterium), die etwa zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr einsetzen. Der Körper durchläuft in dieser Zeit eine hormonelle Umstellung: Die Funktion der Eierstöcke verlangsamt sich und die Hormonproduktion nimmt langsam ab. Insgesamt benötigt der Körper rund zehn Jahre, um den gesamten Prozess von Wechseljahren und Menopause zu durchlaufen. Die Symptome in dieser Zeit der hormonellen Veränderung erlebt jede Frau anders.
Symptome und Beschwerden in den Wechseljahren
Die Wechseljahre können Beschwerden auslösen, die Frauen oft als sehr belastend empfinden. Die hormonellen Veränderungen können sanft bis heftig verlaufen, je nach individueller Veranlagung. Viele Frauen klagen in den Wechseljahren über Beschwerden wie zum Beispiel:
- Hitzewallungen
- Schwindel
- Schlafstörungen
- Gelenkbeschwerden
- Trockenheit der Scheide
- Haarausfall
- Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen
- schnelle Ermüdung
Zur Behandlung der mit den Wechseljahren einhergehenden Symptome eignen sich pflanzliche Präparate oder auch eine Hormonersatztherapie.
Scheidentrockenheit: oft ein Tabuthema
In den Wechseljahren nimmt bei vielen Frauen die Feuchtigkeit in der Scheide ab – etwa jede dritte Frau ist in dieser Zeit von Scheidentrockenheit betroffen. Die Beschwerden reichen von einem Gefühl der Trockenheit über Jucken oder Brennen bis hin zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Durch den Mangel an Östrogen wird die Schleimhaut in der Scheide dünner, und die Drüsen produzieren weniger Sekret. Mit beispielsweise milchsäurehaltigen Gels kannst du das Scheidenmilieu stärken und zusätzliche Feuchtigkeit zuführen.
Durch das veränderte Milieu im Intimbereich werden Frauen aber auch anfälliger für eine Infektion durch Bakterien. Seltener kann auch ein Scheidenpilz auftreten. Doch keine Sorge: Pilzinfektionen kannst du leicht selbst behandeln. In der Apotheke gibt es zuverlässige Präparate wie die Canesten® GYN 3-Tage-Therapie Vaginalcreme, die den Pilz schnell und zuverlässig bekämpfen. Besonders für Frauen mit einer sehr trockenen Scheide ist diese Behandlungsform sehr gut geeignet.

Canesten® GYN 3-Tage-Kombi
Drei von vier Frauen machen im Laufe ihres Lebens Erfahrungen mit Scheidenpilz. Mit der Canesten® GYN 3-Tage-Kombi-Therapie bekämpfst du die Erreger an Ort und Stelle. Der Canesten®-Milchsäure-Booster sorgt dafür, dass der Wirkstoff schnell freigesetzt und direkt in der Vagina verfügbar ist2.
- 3x Vaginaltablette (je 200 mg Clotrimazol + Milchsäure) + Applikator + Creme3
- Applikation alle 24 Stunden
- Für Frauen, die eine wiederholte Applikation bevorzugen
Hormonersatztherapie bei Beschwerden in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess im Körper einer Frau. Eine Behandlung ist nur dann nötig, wenn die Beschwerden das alltägliche Leben deutlich beeinträchtigen. Die besten Ergebnisse bei den weitverbreiteten Hitzewallungen und bei einer trockenen Scheide liefert eine Hormonersatztherapie. Allerdings sind künstliche Hormone in den Wechseljahren umstritten. Wenn du unter Wechseljahresbeschwerden leidest, kannst du dich ärztlich beraten lassen und die Vor- und Nachteile der Therapiemöglichkeiten abwägen.
Phytoöstrogene: können pflanzliche Hormone helfen?
Unter Phytoöstrogenen versteht man pflanzliche Stoffe, die beispielsweise in Sojabohnen, Hülsenfrüchten und Leinsamen vorkommen und hormonähnliche Effekte haben sollen. Die Studienlage ist hier jedoch sehr dünn, sodass ein Nutzen beim Verzehr dieser Lebensmittel bisher weder verneint noch belegt werden konnte. Eine ärztliche Rücksprache ist deshalb dringend zu empfehlen.
1 https://www.gesundheitsinformation.de/regelschmerzen-infos-fuer-maedchen.html
2Tietz, H.-J. und Yesilkaya, T.; Milchsäure macht den Unterschied: Eine Face-to-Face Studie mit Clotrimazol; Gyne 4/2022: 12-16
3 Zur äußerlichen Anwendung 2- bis 3-mal täglich über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen auf die äußeren Genitalien auftragen