Kopfhautpilz – Symptome, Behandlung und Ursachen

Von Dr. Christoph Theurer
10. Juli 2025
Hautpilz nach dem Besuch im Barbershop scheint ein neuartiges Phänomen zu sein, das in Deutschland schlagartig zu einem Problem geworden ist. Aber stimmt das wirklich? Gab es Kopfpilz nicht schon vorher? Und vor allem, wie wird man ihn, unabhängig von der Ursache, wieder los? Hier erfährst du, welche Symptome für einen Pilz auf dem Kopf sprechen, wie man sich infiziert und wie du den Kopfpilz behandeln kannst.
Inhalt
Wie entsteht Hautpilz auf der Kopfhaut?
Ein Pilz auf der Kopfhaut betrifft in der Regel vor allem Kinder, aber auch Erwachsenen leiden darunter. Die Infektion kann – ähnlich wie Hautpilz an anderen Körperstellen – von verschiedenen Erregern, sogenannten Dermatophyten, ausgelöst werden. Die in Deutschland am häufigsten vorkommenden Kopfpilz-Erreger sind Microsporum canis sowie Trichophyton tonsurans und andere Trichophyton-Spezies.[1] Eines haben dabei alle Erreger gemeinsam: Der Kopfhautpilz, den sie verursachen, ist ansteckend. Unterschiedlich sind allerdings die Übertragungswege:
Einige Erreger sind zoophil, werden also von Tieren auf den Menschen übertragen. Besonders verbreitet ist der M. canis, der insbesondere in Südeuropa durch streuende Katzen übertragen wird. Der Pilz ist so hoch ansteckend, dass schon das Streicheln eines Tiers ausreichen kann, um dich zu infizieren.[2],[3]
Viele Trichophyton-Arten allerdings werden anthropophil übertragen, das heißt, die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch. Das gilt auch für den als Friseur-Pilz bekannt gewordenen T. tonsurans. Ursprünglich stammt der Erreger aus Südostasien und Australien, breitete sich später aber auch in den USA aus, wo er der Haupterreger für einen Pilzbefall der Kopfhaut ist.[4]
Zu uns nach Deutschland kam T. tonsurans durch den internationalen Kampfsport, denn in der Vergangenheit waren viele der Infizierten als Ringkämpfer aktiv.[5] Obwohl der durch T. tonsurans entstehende Kopfpilz weit weniger ansteckend ist als zoophile Erreger, ist die Fallzahl zuletzt auch hierzulande gestiegen – insbesondere bei jungen Männern.[6] Der Grund: vermutlich der Besuch in einem Barbershop.
Denn der Erreger (tonsurans vom lateinischen Wort „tondere“, zu Deutsch: scheren) kann sich durch die Rasur mit unzureichend desinfizierten Werkzeugen von einem Menschen auf einen anderen übertragen. Auch eine Ansteckung durch verunreinigte Kopfstützen oder Friseurstühle, auf denen der Erreger sogar mehrere Wochen überleben kann, ist möglich. Zwar überträgt sich der Pilz nicht durch einfachen Hautkontakt, doch schon kleine Schädigungen der Hautbarriere reichen aus, damit Erreger eindringen können. Durch mikroskopisch kleine Verletzungen beim Rasieren des Nackens oder Barts gelangt der Hautpilz also bis in die Haare, genauer gesagt die Haarfollikel, und löst so eine Pilzinfektion auf der Kopfhaut aus.[7]

Übrigens: Anders als häufig angenommen sind es keine Hefepilze, die die Kopfhaut infizieren – es handelt sich immer um Dermatophyten.
Kopfhautpilz: Das sind die Anzeichen
Um einen Pilz am Kopf richtig behandeln zu können, musst du zunächst feststellen, ob es sich überhaupt um eine Infektion handelt oder nicht. Beispielsweise können Schuppen auf der Kopfhaut zwar auf einen Pilz hinweisen – es ist aber auch möglich, dass die Kopfhaut schlicht zu trocken ist. Folgende Symptome treten bei einer Pilzerkrankung der Kopfhaut auf:
- Rote, runde Flecken auf der Kopfhaut (sogenannte Hexenringe)
- Trockene Schuppen auf den betroffenen Stellen
- Ausfallende Haare
- Evtl. Entzündungen und Juckreiz[8]
Diese Anzeichen treten meist nicht nur auf der Kopfhaut, sondern auch im Nacken auf. Auch der Bart kann vom Hautpilz betroffen sein. Wenn du die Infektion nicht oder nicht ausreichend behandelst, können die Erreger noch tiefer eindringen. In der Folge kommt es zu Hautveränderungen, eitrigen Abszessen, rundlichen Bläschen und einer Verdickung der Haut. Auch allgemeine Symptome wie Schmerzen, anschwellende Lymphknoten oder Fieber können auftreten. Außerdem kann es passieren, dass deine Haarwurzeln nachhaltig geschädigt werden, sodass keine Haare mehr nachwachsen können – schnelles Handeln ist bei Kopfhautpilz daher dringend ratsam. [9],[10]
Den Pilz auf der Kopfhaut richtig behandeln
Sind die Symptome eindeutig und es ist klar, dass es sich um einen Pilzbefall der Kopfhaut handelt, solltest du also unbedingt zeitig tätig werden. Da stellt sich schnell die Frage: Kopfpilz? Was kann ich dagegen tun? Da sich die Therapie, genauer gesagt das richtige Mittel gegen Kopfhautpilz, danach richtet, welcher Erreger verantwortlich ist, solltest du bei einer Infektion in jedem Fall zuerst eine ärztliche Praxis aufsuchen. Dort kann untersucht werden, um welche Pilzart es sich handelt. Abhängig vom Erreger, deinem Alter und je nachdem, ob du noch andere Medikamente einnimmst, kann das medizinische Fachpersonal das passende Mittel gegen Kopfpilz auswählen. Bei Kindern spielt auch das Körpergewicht eine Rolle.
Grundsätzlich erfolgt die Behandlung auf zwei Wegen: Zum einen muss die Infektion mit Tabletten behandelt werden. Bewährte Antipilzmittel für Erwachsene sind zum Beispiel Itraconazol, Griseofulvin, Terbinafin und Fluconazol. Bei dieser systemischen Therapie musst du für etwa eine Woche täglich eine Tablette einnehmen, im Anschluss reicht eine Tablette pro Woche. Diese Behandlung alleine reicht aber noch nicht aus.
Den Kopfhautpilz musst du zeitgleich auch noch von außen behandeln – zum Beispiel mit einer Creme, einem Shampoo oder einem Spray. Effektive Wirkstoffe sind insbesondere Bifonazol, Clotrimazol, Ketoconazol, Selensulfid, oder Selendisulfid.
Diese topische (äußerliche) Behandlung dauert etwa zwei bis vier Wochen, genauer gesagt so lange, bis du keine Symptome mehr hast und der Pilzerreger im Labortest nicht mehr nachgewiesen werden kann.[11] Auf Hausmittel gegen Hautpilz solltest du verzichten, da du den Pilz damit nicht loswirst, stattdessen aber sogar deine Symptome verschlimmern kannst.
Wirksames Mittel gegen Pilz auf der Kopfhaut: Unsere Canesten® EXTRA Produkte
Zur äußerlichen Behandlung von Kopfpilz sind sowohl die Creme als auch das praktische Spray von Canesten® EXTRA geeignet. Beide enthalten den Wirkstoff Bifonazol, der eine Breitbandwirkung gegen eine Vielzahl von Erregern hat – auch gegen T. tonsurans, den Erreger des Kopfpilzes vom Friseur.

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- besitzt antientzündliche Eigenschaften und beruhigt so die Haut
- nach Anbruch 16 Monate verwendbar – ideal bei wiederkehrendem Hautpilz

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Das Canesten® EXTRA Spray eignet sich ideal für großflächige oder schwer erreichbare Pilzinfektionen. Nur einmal täglich die betroffene Hautstelle mit dem Pumpspray besprühen.
- auch geeignet bei tiefer gehenden Hautpilzinfektionen1
- entzieht der Pilzinfektion die Feuchtigkeit2
- kein Berühren der infektiösen Hautpartien erforderlich
- mit 360-Grad-Sprühfunktion
- Mindesthaltbarkeitsdatum von 5 Jahren gilt auch nach Anbruch – ideal bei wiederkehrendem Hautpilz
Quellen:
[1] S1-Leitlinie Tinea capitis, Mayser et al 2020
[2] https://www.stern.de/gesundheit/hautpilz-infektionswelle--werden-barbershops-zum-suendenbock-gemacht--34954064.html
[3] S1-Leitlinie Tinea capitis, Mayser et al 2020
[4] Müller et al Mycoses. 2021;64:428–436
[5] Nenoff et al, Hautarzt 2021 · 72:843–846
[6] Müller et al Mycoses. 2021;64:428–436
[7] Pilz et al. Mycoses. 2023;66:441–447
[8] S1-Leitlinie Tinea capitis, Mayser et al 2020
[9] Pilz et al. Mycoses. 2023;66:441–447
[10] S1-Leitlinie Tinea capitis, Mayser et al 2020
[11] Hans-Jürgen Tietz, Lehrbuch Mykosen / Diagnostik und Therapie, 2023 1. Auflage OmniMed Verlagsgesellschaft mbH, Bönningstedt